Denkmal "Heini Holtenbeen"
"Seeg mal, kannst mi nich'n halwen Groschen lenen, ick schrief dat in min Hauptbook in."
Mit diesen Worten lief Heini Holtenbeen vor der Börse über den Marktplatz. Jürgen Heinrich Keberle, genannt Heini Holtenbeen, war ein gebürtiger Bremer und wurde durch sein Auftreten und sein Plattdeutsch stadtbekannt. Bei einem Unfall während seiner Lehre für einen Tabakküpermeister fiel er durch eine Dachluke und kam mit Gehirnschäden und einem lahmenden Bein davon. Seit jeher humpelte er durch die Stadt und verdiente sich mit kleinen Dienstleistungen ein wenig Geld. Zum Beispiel indem er die Zigarrenstümmel der Bremer Kaufleute einsammelte und sie weiter verarbeitete.
Da er für eine Zeit lang im Schnoor wohnte, widmete ihm die Stadt ein Denkmal aus Bronze, das vom Bildhauer Claus Homfeld angefertigt wurde und seit 1990 in der Nähe vom Concordenhaus seinen Platz gefunden hat.
Ottjen-Alldag-Brunnen
Ottjen Alldag ist für den Bremer wie Klein Erna für den Hamburger oder Tünnes und Schääl für die Kölner sind. Der plattdeutsche Schriftsteller Georg Droste hat die Figur des kleinen Bremer Jungens 1910 zum Leben erweckt und seine Lebensgeschichte in drei Romanen niedergeschrieben.
Die Moral dieser Geschichte ist für den Autor, dass jeder Mensch- so auch Ottjen Alldag- in die Fäden seines Schicksals verstrickt ist. Mit dieser Aussage im Hinterkopf gestaltete der Bremer Bildhauer Claus Homfeld 1963 ein Metallrelief aus Kupferstäben mit figürlichen Elementen aus Bronze. Zu sehen ist dieses Relief vor der Wand des Hauses Schnoor 40, Ecke Spiekerbartstraße, mit einer passenden plattdeutschen Widmung:
v'ont ole Bremen
un wo't leevt un lacht
sung uns de Dichtersmann
ut all sien Nacht.
v'ont ole Bremen
un wo't leevt un lacht
sung uns de Dichtersmann
ut all sien Nacht.
Brunnen "Beim Bade"
Im Mittelalter haben insbesondere die Fischer aus Bremen im Schnoor gelebt. Damals war ein eigenes Badezimmer ein echter Luxus und nicht selbstverständlich wie heute. Daher trafen sich die Leute in öffentlichen Badestuben, um sich sauber zu halten.
Eine solche Badestube gab es auch im Schnoor und um daran zu erinnern, schuf der Bremer Bildhauer Jürgen Cominotto 1984 eine passende Skulptur. Diese Sehenswürdigkeit aus Granit und Bronze ist am Stavendamm in der Nähe des Schifferhauses zu entdecken: ein "waschechtes" Bremer Kulturgut.
Die Bremer Stadtmauer
Wie viele andere deutsche Städte des Mittelalters verfügte auch Bremen über eine Stadtmauer, um Eindringlinge fernzuhalten und die Stadt so zu schützen. Von dieser Mauer existieren heute noch Reste eines Halbturms, die im Bremer Schnoor-Viertel in das Haus Marterburg 45 eingebunden sind. Im Geschäft „Weihnachtsträume“ in der Marterburg ist nicht nur ganzjährig Adventsdekoration zu kaufen, sondern die alte Stadtmauer in Resten zu entdecken. Das Cafe in der Marterburg bietet aber auch „Burg-Feeling“ mit mächtig alten Steinen.
Hervorgegangen aus den bis zum 17. Jahrhundert erbauten Befestigungsanlagen entstanden im Jahre 1811 die Bremer Wallanlagen. Diese sind heute ein beliebtes Ziel für Spaziergänger, Fahrradfahrer und Sportler. Die Wallanlagen sind nicht nur Bremens älteste, sondern auch die erste öffentliche Parkanlage Deutschlands, die durch eine bürgerliche Volksvertretung realisiert wurde. An einem sommerlichen Tag kann man hier nett verweilen. Zwei gastronomische Angebote liegen direkt in den Wallanlagen: Canova in der Kunsthalle und das Cafe in der Wallmühle.
Ehemaliges Hauptpostamt 1
An der Domsheide 15 findet man die ehemalige Kaiserliche Oberpostdirektion, heute die Postfiliale Domsheide. Durch die zentrale Lage diente die Filiale in der Zeit von 1878 bis heute als Oberpostdirektion der Reichspost, des Reichspostministeriums und der Deutschen Bundespost. 2004 wurde das Gebäude an den katholischen Gemeindeverband verkauft und ein Teil des Altbaus wird von der katholischen St.- Johannis-Schule genutzt. Die Postfiliale ist ein Haus weiter gezogen.
Das Besondere an dem denkmalgeschützten Gebäude ist der reich verzierte Kaisersaal. An den Wänden befinden sich Bildnisse von Kaiser Wilhelm I., Kronprinz Friedrich sowie Kaiserin Augusta und Kronprinzessin Victoria.
Mahnmal für die Opfer der Reichskristallnacht
Vom 9. auf den 10. November 1938 fanden die sogenannten "Novemberpogrome" in Deutschland statt. In vielen Städten wurden Gewaltmaßnahmen gegen Juden vom nationalsozialistischen Regime ausgeübt. Zu diesen Gewaltmaßnahmen gehörten das Zerstören und Plündern von Synagogen, das Töten, Verletzen und Deportieren in Konzentrationslager von Menschen jüdischer Abstammung.
Auch in Bremen wurden in dieser Nacht fünf Menschen jüdischen Glaubens vor dem Haus Landherrn-Amt im Schnoor ermordet und die Hauptsynagoge der jüdischen Gemeinschaft in der Kolpingstraße zerstört. In Gedenken an die Opfer trägt das Mahnmal die Namen der Ermordeten. Im Jahre 1982 wurde das Mahnmal nach dem Entwurf des Bremer Künstlers Hans D. Voss am Standort des Geschehens errichtet um mahnend an dieses schreckliche historische Ereignis zu erinnern.
Propstei St. Johann
Auch wenn die Probsteikirche im Schnoor nicht ganz von der Größe her mit dem Dom mithalten kann, ist sie dennoch ein Besuch wert. Im 4. Jahrhundert wurde die römisch-katholische Kirche erbaut und seit 1973 steht die Kirche unter Denkmalschutz. Zur Zeit der Reformation wurde die Kirche dann geschlossen und als Kranken- und Irrenhaus umfunktioniert.
Die Katholische Kirche St. Johann ist die einzige erhaltene Klosterkirche der Stadt. Für Architektur-Liebhaber bietet die Probsteikirche einen Einblick in die Backsteingotik. Für alle anderen ist es auch ein Ort der Ruhe und Stille. Alles ist gerade frisch renoviert!
Standbild des "Jacobus major"
Wenn man über dein Eingang an der Wüstestätte im Schnoor schaut, sieht man die Figur des Jacobus Major. Jakobus gehörte zu den zwölf Aposteln Jesu Christi. An seinem Gedenktag im Jahre 1656 wurde von sieben Kaufleuten die Sankt Jakobi Brüderschaft gegründet. Jährlich kam ein weiteres Mitglied dazu, bis die Zahl Zwölf erreicht wurde. Diese Brüderschaft besteht bis heute noch.
Zum Namenstag am 25. Juli wird die Figur von der Brüderschaft mit einem Kranz geschmückt. Wer also zeitlich passend seinen Schnoor-Rundgang terminiert, kann die Figur mit samt Kranz an den Straßen Wüstestätte entdecken.
Institut für niederdeutsche Sprache

Um die niederdeutsche Sprache, Literatur und Kultur zu erhalten und zu pflegen, gibt es das Institut für niederdeutsche Sprache. Mit Sitz im Bremer Schnoor wird das Institut als staatlich geförderte Einrichtung von einem 1973 gegründeten Verein getragen. Ebenso verfügt das Institut über eine umfangreiche Sonderbibliothek für den gesamten niederdeutschen Sprachraum. Leseratten finden hier an einem grauen, regnerischen Tag bestimmt ein paar interessante Werke zum Stöbern und Lesen. Das Institut ist norddeutschlandweit der am breitesten aufgestellte Dienstleister im Bereich der niederdeutschen Sprach- und Kulturarbeit.
Führungen
Die Bremer Touristik-Zentrale bietet regelmäßig individuelle Führungen durch die verwinkelten Gassen des Schnoors an, egal ob für Schulklassen oder private Gruppen. Die kundigen Gästeführer vermitteln dabei Geschichte und Geschichten des Schnoors. Weitere Informationen und Eindrücke finden Sie auf der Website der Bremer-Touristik Zentrale unter: